Bioabfallvergärung
Weil biologische Abfälle so wertvoll sind, ist die Gewinnung von Energie sowie von hochwertigem Kompost und Flüssigdünger ein zentraler Bestandteil in unserem integrierten Abfallwirtschaftskonzept. Gutes kommt gut zurück.
Nach einer 10-monatigen Bauzeit wurde unsere Bioabfallvergärungsanlage im Dezember 2013 in Betrieb genommen. Die Anlage hat einen genehmigten Durchsatz von 105.000 Tonnen Bioabfall pro Jahr. Die Anlieferungen stammen aus dem Verbandsgebiet des Abfallzweckverbands Augsburg. In der Bioabfallvergärungsanlage wird in mehreren Bearbeitungsschritten aus dem Inhalt der Braunen Tonne (Bio-Abfall) sowie aus Baum- und Strauchschnitt Biogas, Flüssigdünger und Kompost erzeugt.
Verfahren
Der aus den Haushalten angelieferte Bioabfall wird zusammen mit dem angelieferten Grüngut zerkleinert, von Störstoffen befreit und in einem unserer vier Zwischenspeicher (Volumen jeweils 200 m³) gelagert.
Aus den Zwischenspeichern werden unsere drei Fermenter (Fassungsvermögen jeweils 1.600 m³) rund um die Uhr vollautomatisch mit Bioabfall beschickt, der vorher mit Prozesswasser zu einem zähfließenden Brei gemischt und vorerwärmt wird. In den Fermentern herrscht eine Temperatur von ca. 54 C°. Dies sind optimale Lebensbedingungen für Mikroorganismen, die den natürlichen Gärprozess in Gang halten. Bei dieser Temperatur wird zudem der Biomüll hygienisiert, d. h. alle störenden biologischen Stoffe wie z. B. Unkrautsamen werden abgetötet. Langsamdrehende Rührwerke unterstützen die Biogasproduktion in den Fermentern. Das dabei entstehende Rohbiogas, dessen Hauptkomponenten Methan und CO2 sind, werden in einer Gashaube aufgefangen und in unsere eigene Biogasaufbereitungsanlage geleitet.
Das Substrat aus den Fermentern wird nach rund 20 Tagen den Pressen zugeführt und in eine feste und eine flüssige Fraktion getrennt. Der flüssige Anteil wird in einem der drei Lagerbecken zwischengelagert und als Flüssigdünger auf landwirtschaftlich genutzte Flächen ausgebracht. Der feste Anteil durchläuft die Intensiv- und Nachrotte, bevor er in die Feinaufbereitungsanlage für Kompost geht.
Die Feinaufbereitung
In der Feinaufbereitung wird der feste Gärrest über mehrere Siebanlagen (Trommel- und Spannwellensieb) in unterschiedliche Korngrößen getrennt. Ein Nah-Infrarot-System, eine Windsichtung sowie ein Steinfall sortieren Störstoffe aus, die einer Verwertung zugeführt werden. Der so produzierte Fertigkompost wird als hochwertiger Dünger in der Landwirtschaft und in Erdenwerken eingesetzt. Dieser Prozess trägt dazu bei, essentielle Pflanzennährstoffe wie beispielsweise Phosphor aus dem Biomüll zurück in den Boden zu bringen, und setzt somit das Ziel einer Kreislaufwirtshaft vorbildlich um.
Besondere Vorteile des Standorts AVA
Die Nähe zum Abfallheizkraft ist von großem Vorteil für den Betrieb der Bioabfallvergärungsanlage. Zum Einen wird der gesamte Energiebedarf durch das AHKW gedeckt, zum Anderen werden die geruchsintensiven Abluftströme separat erfasst und über eine Abluftleitung der Verbrennung im eigenen AHKW zugeführt – eine saubere Sache.